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Atherosklerose – Stumme Volkskrankheit mit ernsten Folgen

Geschrieben von BEH | 17.02.23

Was ist Atherosklerose?

Was ist der Unterschied zwischen Atherosklerose und Arteriosklerose? – Diese Frage stellt sich zwangsläufig, wenn man die ähnlich klingenden Fachbegriffe hört. Es ist ganz einfach: Arteriosklerose ist eine Sammelbezeichnung für Erkrankungen der Arterienwände, die Atherosklerose zählt zu diesen Erkrankungen und bezeichnet die Schädigung der Gefäßwände durch fetthaltige Ablagerungen (Plaques). Dazu kann es durch Bluthochdruck, Infektionen oder Immunreaktionen kommen. Kleinste Schädigungen oder Verletzungen der inneren Gefäßzellschicht entstehen, die der Körper zu reparieren versucht: Es kommt zu Umbauprozessen in der Gefäßwand, Einlagerung von Fetten (vor allem LDL-Cholesterin) und Entzündungsreaktionen. Plaques verengen die Arterien und rauen ihre glatte Oberfläche (Endothel) auf, so dass Fette leichter anhaften können, wodurch die Ablagerungen sich schneller vergrößern. Im schlimmsten Fall bildet sich ein Pfropf aus Blutplättchen (Thrombus), der zu einem kompletten Verschluss des Gefäßes führt und dadurch einen Schlaganfall oder Herzinfarkt auslösen kann.


Was sind die Risikofaktoren für Atherosklerose?

Zahlreiche Risikofaktoren können die Entstehung von Atherosklerose begünstigen. Eine Vielzahl von ihnen lässt sich aber beeinflussen.

  • genetische Faktoren
  • erhöhter Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie) und Fettstoffwechselstörungen
  • Rauchen
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Übergewicht und Bewegungsmangel
  • ungesunde Ernährungsgewohnheiten
  • bei Frauen: Wechseljahre (durch Verminderung des Östrogenspiegels)
  • erhöhter Homocysteinspiegel (> 10 μmol/l)

 

Welche Symptome verursacht Atherosklerose?

Eine Atherosklerose entwickelt sich in der Regel langsam, sodass sie über lange Zeit ohne Symptome und daher oft unbemerkt bleibt. Erst wenn die Arterien bereits so verengt sind und Organe nicht mehr ausreichend versorgt werden können, kommt es zu Beschwerden in den jeweiligen Bereichen: am Herz zum Beispiel zu Engegefühl in der Brust und Luftnot unter Belastung. In den Beinen kommt es zu Schmerzen und Muskelschwäche: Beim Gehen müssen teilweise Pausen gemacht werden, bis der Schmerz nachlässt (sogenannte „Schaufensterkrankheit“, medizinisch: pAVK). Bluthochdruck kann auftreten oder ein bereits vorhandener Bluthochdruck sich verschlechtern. Das Fatale: Ein erhöhter Blutdruck wirkt sich selbst wieder negativ auf die Gefäße aus.


Wie wird Atherosklerose diagnostiziert?

Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT- und MRT-Angiographie zeigen Gefäßverengungen. Auch eine Katheteruntersuchung kann nötig sein.
Blut-Laborwerte wie Lipidprofil (Blutfette) sowie Plasmaglukose und glykosylierter Hämoglobin-(HbA1C)-Spiegel untersucht man ebenfalls.
Als Vorsorgeuntersuchungen haben die Erstellung des Lipidprofils und die Angiographie der Koronararterien die größte Relevanz.

  

Was kann man gegen Atherosklerose tun?

 Risikofaktoren vermeiden oder minimieren ist wichtig, um das Risiko für Atherosklerose und damit die Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkt, Schlaganfall und Lungenembolie zu senken.

Konkret heißt das also: ungesunden Lebensstil wie Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum korrigieren. Eine Ernährungsumstellung kann gegen Übergewicht helfen. Oft lassen sich so bereits Blutwerte verbessern. Zusätzlich helfen Medikamente den erhöhten Cholesterinspiegel sowie Bluthochdruck in den grünen Bereich zu bringen. Auch Diabetes mellitus muss durch die behandelnden Ärztinnen und Ärzte gut eingestellt werden.

In zahlreichen klinischen und experimentellen Studien wurde ein erhöhter Homocysteinspiegel als unabhängiger Risikofaktor für atherosklerotische Folgeerkrankungen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, erkannt. Homocystein ist eine schwefelhaltige Aminosäure, die als Stoffwechselprodukt im Körper anfällt. Sie wirkt toxisch und muss deshalb schnellstmöglich ab- bzw. umgebaut werden. Dazu braucht der Organismus die Vitamine B6, B12 und Folsäure (B9). Diese Vitamine kann man in Abstimmung mit dem Arzt bzw. der Ärztin einnehmen.

 

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