Hepatitis (griechisch: hepar – die Leber) ist der medizinische Begriff für eine Entzündung der Leber. Sie kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Mehrere Arten von Hepatitis gehen auf Viren zurück. Genauso kann eine Hepatitis aber aufgrund von Leberschäden durch erhöhten Alkoholkonsum und/oder Übergewicht entstehen. Auch andere Gifte, beispielsweise Drogen, können eine Hepatitis verursachen. Je nach Auslöser sind Symptome und Behandlung unterschiedlich.
Hepatitis A, B, C, D und E werden durch eine Infektion mit den gleichnamigen Viren verursacht:
Das Hepatitis-A-Virus (HAV) wird in der Regel durch den Verzehr von kontaminiertem Wasser oder auch beim Baden darin übertragen, sowie durch Lebensmittel (z.B. Meeresfrüchte, insbesondere nicht ausreichend gekochte, oder Gemüse, Obst und Salate, die mit Fäkalien gedüngt wurden). Das Hepatitis-A-Virus ist besonders im Mittelmeerraum, in Afrika, Südostasien, dem Nahen Osten, Russland sowie in Mittel- und Südamerika verbreitet. In Mitteleuropa tritt es deshalb oft bei Urlaubsrückkehrern auf.
Mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) steckt man sich v.a. durch Kontakt zu Blut, Sperma, Vaginalsekreten oder anderen Körperflüssigkeiten von infizierten Personen an. Es kann bereits während der Geburt von Mutter zu Kind übertragen werden.
Beim Hepatitis-C-Virus (HCV) erfolgt die Infektion hauptsächlich durch den direkten Kontakt mit infiziertem Blut, etwa über die gemeinsame Nutzung von Spritzen bei intravenösem Drogenkonsum oder durch mangelnde Hygiene in Tattoo- und Piercingstudios.
Das Hepatitis-D-Virus (HDV) kann sich nur in Menschen vermehren, die bereits mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert sind. Es wird auf denselben Wegen wie HBV übertragen.
Das Hepatitis-E-Virus (HEV) tritt in verschiedenen Genotypen auf. In Deutschland kommt am häufigsten Genotyp 3 vor. Hierzulande wird HEV über den Konsum von nicht ausreichend gegartem Schweine- und Wildfleisch oder wasserfiltrierenden Organismen (Muscheln) übertragen. Grundsätzlich gelten aber die Übertragungswege von HAV auch für HEV: Die Genotypen 1 und 2 werden über kontaminiertes Wasser und verunreinigte Lebensmittel aufgenommen.
Fast jeder dritte Mensch in Industrienationen leidet an einer Fettleber. Sie geht meistens mit deutlichem Übergewicht, einer ungesunden Lebensweise mit stark fett- und zuckerhaltiger Nahrung und/oder Alkoholkonsum einher. Aber auch angeborene Fettstoffwechselstörungen können der Grund für eine Fettleber sein. Dauert die Verfettung über einen längeren Zeitraum an, können Folgeschäden auftreten: Es kommt zur nicht-alkoholischen bzw. alkoholischen Fettleberentzündung (Steatohepatitis; Abkürzung: NASH bzw. ASH).
Eine toxische Hepatitis wird hingegen meist durch überdosierte Medikamente oder Drogen verursacht.
Die Symptome von Hepatitis können je nach Ursache oder Auslöser variieren. Zu häufigen Symptomen gehören jedoch:
Die Leber selbst ist schmerzunempfindlich. Das ist ein Grund, warum eine Hepatitis oft unbemerkt oder mit nur geringen Symptomen verläuft. Wenn die Leberentzündung länger als 6 Monate andauert, spricht die Medizin von einer chronischen Hepatitis. Häufige Ursachen sind Virusinfektionen mit Hepatitis B und C sowie bestimmte Arzneimittel und Drogen. Unbehandelt kann eine chronische Hepatitis zu einer Zirrhose und schließlich zu Leberkrebs und/oder Leberversagen fortschreiten.
Die Behandlung von Hepatitis hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab. Einige allgemeine Behandlungsansätze umfassen:
Es lassen sich viele Maßnahmen treffen, um eine Hepatitis zu verhindern:
Impfungen schützen vor Hepatitis A und B - und damit auch D. Denn Hepatitis D kann nur auftreten, wenn man bereits an Hepatitis B erkrankt ist. Die Verwendung von Kondomen und Vermeidung von riskantem Sexualverhalten reduzieren das Übertragungsrisiko für Hepatitis B und C deutlich. Gute Hygiene, insbesondere beim Umgang mit Blut oder Körperflüssigkeiten, ist ebenfalls wichtig: Z.B. kein gemeinsames Benutzen von Rasierern oder Zahnbürsten. Tätowierungen oder Piercings sollten nur in einem hygienisch-sauberem Umfeld gestochen werden..
Die beste Vorbeugung für nicht-infektiösen Hepatitisformen ist eine gesunde Lebensweise, also die Vermeidung von Alkohol- und Drogenkonsum, sowie eine zucker- und fettreduzierte Ernährung.
Medizinisch-fachliche Quellen: