Arteriosklerose, auch als Arterienverkalkung bekannt, ist eine Erkrankung, bei der sich Fett- und Kalkablagerungen in den Arterien bilden und diese verengen. Dadurch wird der Blutfluss eingeschränkt, was zu schwerwiegenden, Herz und Gefäße betreffenden, Erkrankungen führen kann. Es handelt sich um eine Krankheit, von der viele Menschen in Deutschland betroffen sind. Vor allem ältere Menschen erkranken häufig im Laufe ihres Lebens an Arteriosklerose. Allerdings sind Jüngere ebenfalls nicht davor gefeit. Die Gründe für die Erkrankung liegen meist in der Lebensweise oder der Ernährung der Patienten. Folgend haben wir für Sie eine Auswahl aktueller Studien zum Thema zusammengefasst.
Eine in den USA durchgeführte Studie, untersuchte 36.000 junge Erwachsene. Die Medizinier stellten fest, dass Arterienverkalkung bei jungen Menschen häufiger ist als bisher angenommen. Viele dieser Patienten litten im weiteren Verlauf der Arteriosklerose an Herz und Gefäße betreffenden Erkrankungen. Das erhöhte die Sterblichkeitsrate unter den Betroffenen. Auch junge Menschen sollten daher auf ihre Herzgesundheit achten und sich regelmäßig untersuchen lassen. Eine frühzeitige Diagnose von Arterienverkalkung kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Sterblichkeit erheblich senken. (Michael D Miedema 2019)
Eine Meta-Analyse von 14 Studien zu Gefäßdeformationen im Gehirn zeigt, dass eine Behandlung der Gefäße das Risiko für Arteriosklerose-bezogene Ereignisse im Gehirn senken können. Mediziner behandeln über diese Methode gezielt die erkrankten Regionen in den Gefäßen. Es wurde jedoch kein nennenswerter Unterschied in der Sterblichkeit zwischen gefäßinterner- und medizinischer Therapie festgestellt. (Nitesh Naranbhai 2023)
Auch deutsche Mediziner liefern aktuelle Erkenntnisse zur Problematik der Arterienverkalkung. Axel Haverich, Direktor der Herz-, Thorax-Transplantations- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover, deckt neue Auslöser für Arteriosklerose auf. Der Spezialist stellte in einer Vielzahl von Operationen fest, dass sich die Plaques (fleckförmige, leicht erhabene Veränderungen) bei Betroffenen nicht in allen Gefäßen festsetzten. Haverich äußerte daher die Vermutung, dass die Ursache der Arteriosklerose in der Innenwand der Arterien liegt. Dem Mediziner zufolge haften Überreste abgestorbener Zellen, nach einem Verschluss der Versorgungsgefäße, an der Wand der Arterie an. Es handelt sich also um Entzündungsprozesse in der Gefäßwand, die diese im Durchmesser wachsen lassen und so die Ablagerung von Plaques begünstigen. Diese Entzündungen können durch Viren, Bakterien, Fettpartikel oder Feinstaub ausgelöst werden. Des Weiteren konnte Haverich einen Zusammenhang zwischen Grippeerkrankung bzw. Lungenentzündungen und zur Arterienverkalkung feststellen. Patienten waren häufiger von Arteriosklerose betroffen, wenn sie zuvor eine der beiden Krankheiten gehabt haben. Beide Erkrankungen erhöhen die Entzündungswerte im Körper und greifen die Arterienwand an.
Die Studie, ,,Association Between Plasma PCSK9 Levels and 10-Year Atherosclerotic Cardiovascular Disease Risk: The Multi-Ethnic Study of Atherosclerosis" (Wuxiang Xie 2016) weckt Hoffnung auf eine frühzeitige Erkennung von Arteriosklerose. Bei 6.800 Teilnehmer:innen wurde, über einen Zeitraum von 10 Jahren, ein Zusammenhang zwischen hohen PCSK9-Spiegeln im Blut und einem Risiko für Gefäßerkrankungen festgestellt. PCSK9 ist ein Enzym, das in der Leber am Abbau von Cholesterin beteiligt ist. PCSK9 könnte als potenzieller Biomarker dienen und so Mediziner frühzeitig Auskunft über die Gefährdung von Patienten geben.
Eine weitere Studie spricht über den Zusammenhang von Körpergröße und dem Risiko für koronare Herzkrankheiten. In dieser Meta-Analyse von 24 Studien mit mehr als 163.000 Teilnehmern wurde festgestellt, dass eine geringere Körpergröße mit einem verstärkten Risiko für Arterienverkalkung korreliert. Die Forscher konnten jedoch keine Gründe für die Ergebnisse finden. Eine Annahme ist, dass Körper mit geringer Körpergröße häufig mehr Fett in das Gefäßsystem einlagern. So steigt das Risiko für Ablagerungen in den Arterien.
Diese neuen Erkenntnisse lassen aufhören. Die neue Lehrmeinung bestätigt, dass selbst Menschen mit einer gesunden und aktiven Lebensweise nicht unbetroffen von Arteriosklerose sein können. Zur Prävention vor Arteriosklerose empfiehlt Dr. Haverich eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und moderate Sporteinheiten.
Zusätzlich rät er dazu Grippeinfekte und Lungenentzündung ausreichend auszukurieren, da chronische Entzündungsprozesse den Körper nachhaltig negativ belasten. Auch die Einnahme von Vitaminen unterstützt die Gefäßaktivität und kann so Arterienverkalkung vorbeugen. Studien haben bewiesen, dass Vitamin B und Folsäure die Gefäßwanddicke verringern können. Die gute Nachricht: Trotz der neuen Erkenntnisse kann jeder aktiv etwas für seine Arterien tun und die eigene Gesundheit in die Hand nehmen!
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